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Brustschwimmen: Tipps, Tricks und Technik

von Lilly Schuster

brustschwimmen

Brustschwimmen ist häufig der erste Schwimmstil, den eine Person lernt. Wenn die Technik korrekt beherrscht werden soll, ist Brustschwimmen jedoch eine der schwierigsten Schwimmarten. Die meisten Freizeitschwimmer sind somit oft mit einer schlechten Technik im Wasser unterwegs, was unter anderem zu langsameren Geschwindigkeiten oder Rücken- und Nackenschmerzen führen kann.

Richtiges Brustschwimmen einfach erklärt:

Wir erklären mithilfe von Bildern die Phasen des richtigen Bewegungsablaufs beim Brustschwimmen. Mit meinen Tipps können Sie ihre Technik verbessern und häufige Fehler vermeiden. So werden vielleicht schon bald die ersten Erfolge sichtbar.

Vorteile vom Brustschwimmen?

  • Brustschwimmen ist ein beliebter Schwimmstil, dessen Ursprünge bereits mehrere Tausend Jahre alt sind.
  • Es ist eine effiziente und gesunde Art zu trainieren, egal welche Altersklasse.
  • Für Menschen mit Übergewicht oder Gelenkproblemen kann Brustschwimmen von Vorteil sein (mit dem richtigen Trainingsplan).
  • Brustschwimmen stärkt die Oberschenkelmuskulatur, den großen Gesäßmuskel und trainiert die Position der Füße im Wasser.

Die richtige Brustschwimmen Technik?

brustschwimmen-phasen

Wer richtig Brustschwimmen möchte, muss zuerst den korrekten Bewegungsablauf verstehen. Dieser kann in verschiedene Phasen aufgeteilt werden.

  • 1. Phase

    Ein Schwimmzug beim Brustschwimmen startet damit, dass eine Person horizontal und mit ausgestreckten Armen im Wasser liegt. Die Hände werden so gedreht, dass die Handrücken zueinander zeigen und drücken das Wasser zur Seite. Die Ellenbogen werden angewinkelt.

  • 2. Phase

    Als Nächstes werden die Arme und Hände vor den Körper geführt. Im Gegensatz zu der flachen Körperlage liegt die Person jetzt schräg im Wasser. Der Kopf kommt über die Wasseroberfläche.

  • 3. Phase

    Mit dem Gesicht kurzzeitig über Wasser ist jetzt Zeit für die Einatmung. Parallel wird der Beinschlag vorbereitet, in dem die Fersen zum Gesäß gezogen werden. Kopf und Arme werden wieder in ihre Ausgangsposition gebracht.

  • 4. Phase

    Beim Beinschlag werden nun die Beine kraftvoll gestreckt. Die Füße sind dabei angewinkelt und zeigen nach außen. Die Form der Bewegung kann mit einem Kreis bzw. Bogen verglichen werden.

  • 5. Phase

    Der Schwimmzug wird mit einer Gleitphase beendet. Hierbei liegt der Körper mit gestreckten Armen und Beinen flach im Wasser. Mit dem Gesicht Unterwasser wird ausgeatmet.

7 Tipps zur besseren Technik

Richtig Brustschwimmen - #fitwoch mit Patric Heizmann

Der richtige Bewegungsablauf beim Brustschwimmen ist entscheidend. Die meisten Personen machen beim Brustschwimmen Fehler. Die Folge ist, dass die Person langsamer und ineffektiver schwimmt oder sogar Rücken- oder Nackenschmerzen bekommt. Folgende Tipps helfen dabei, die Brustschwimmtechnik zu verbessern und Fehler zu vermeiden.

Focus: Körperhaltung verbessern

  1. Viele Personen liegen beim Schwimmen nicht waagrecht im Wasser. Dies kann auf Dauer zu Schmerzen im unteren Rücken führen. Wichtig ist deshalb, die Körperspannung zu behalten und möglichst flach im Wasser zu liegen.
  2. Der Fokus sollte darauf gerichtet sein, dass die Beine nicht unter, sondern hinter dem Rest des Körpers sind. Dabei bleiben sie vollständig Unterwasser.
  3. Wer beim Brustschwimmen den Kopf dauerhaft über der Wasseroberfläche hält, riskiert Nackenschmerzen und führt die Technik falsch aus. Richtig ist es, den Kopf nur während des Armzuges zum Einatmen über Wasser zu halten. Ausgeatmet wird hingegen Unterwasser.
Tipp: Um die Augen zu schützen, lohnt sich der Kauf einer Schwimmbrille.

Focus: Armzug & Beinschlag verbessern

  1. Der Armzug sollte beim Brustschwimmen nicht zu groß ausfallen. Wenn die Arme auf Schulterhöhe sind, ist es Zeit, sie wieder zusammenzuführen.
  2. Beim Anwinkeln der Beine beim Beinschlag müssen die Knie nicht den Bauch berühren. Stattdessen zählt, dass die Fersen in Richtung des Gesäß gezogen werden.
  3. Um gut voranzukommen, ist die richtige Koordination von Armzug und Beinschlag essenziell. Hierbei müssen Arme und Beine abwechselnd, anstatt parallel bewegt werden.

Focus: Zeitsparen durch schnelles Wenden

  1. Wer auf Zeit schwimmen möchte, sollte sich nicht nur auf die richtige Schwimmtechnik, sondern auch auf schnelles Wenden fokussieren. Wichtig ist es, sich bei der Kippwende nach dem Umdrehen möglichst kraftvoll vom Beckenrand abzustoßen.

Übungen zum Brustschwimmen lernen (Video)

Brustschwimmen einfach lernen in 5 Schritten: Schwimmkurs für Kinder und Ältere

Die richtige Technik beim Brustschwimmen ist komplexer als viele Menschen erwarten. Die folgenden Übungen können dabei helfen, die Technik zu lernen und zu verinnerlichen.

  • Übung zum Armzug: Wer den Armzug trainieren möchte, kann abwechselnd nur den rechten bzw. linken Arm beim Schwimmzug nutzen. So kann sich bei jedem Arm einzeln auf die richtige Technik fokussiert werden.
  • Übung zum Beinschlag: Um den richtigen Beinschlag zu trainieren, empfiehlt es sich, den Fokus nur auf diesen zu legen. Dafür kann sich am Beckenrand oder an einem Brett festgehalten werden.
  • Übung zu Atmung & Haltung: Ein Schwimmbrett kann dabei helfen, die richtige Atmung und Haltung zu üben. Dabei wird das Brett Unterwasser gedrückt. Der Körper liegt so flach im Wasser und die Person kann sich daran gewöhnen, Unterwasser auszuatmen.
  • Übung zur Gleitphase: Um die Gleitphase zu trainieren, kann ein Doppel-Beinschlag genutzt. Nach jedem Armzug werden hierbei zwei Beinschläge ausgeführt.
Tipp: Sowohl Kinder als auch Erwachsene können die richtige Technik in Schwimmkursen erlernen.

Häufige Fragen und Antworten zum Brustschwimmen

Wie schwimmt man richtig Brustschwimmen?

Beim Brustschwimmen wird sich mithilfe von abwechselnden Armzügen und Beinschlägen im Wasser fortbewegt. Nach dem Beinschlag gibt es außerdem eine Gleitphase. Wichtig sind unter anderem die Körperhaltung und die richtige Koordination von Armzug und Beinschlag.

Der Kopf darf beim Brustschwimmen nicht dauerhaft über Wasser gehalten werden. Stattdessen wird während des Armzuges ein- und unter Wasser wieder ausgeatmet.

Welche Muskeln trainiert man beim Brustschwimmen?

Beim Brustschwimmen wird besonders die Bein- und Gesäßmuskulatur trainiert. Auch die Arm- und Schultermuskeln werden beansprucht. Da Brustschwimmen zudem viel Körperspannung benötigt, wird die Bauch- und Rumpfmuskulatur gefordert.

Wie gesund ist Brustschwimmen?

Brustschwimmen fördert den Muskelaufbau, macht fit und wirkt sich als Ausdauersport positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Damit ist Brustschwimmen auf jeden Fall gut für die Gesundheit und Fitness einer Person.

Auch zum Abnehmen ist der Sport geeignet. Um sich nicht zu verletzen, muss jedoch die richtige Technik beherrscht werden.

Ist Brustschwimmen gut für den Rücken?

Um Rückenschmerzen beim Brustschwimmen zu vermeiden, ist die richtige Haltung im Wasser essenziell. Es ist wichtig, flach im Wasser zu liegen und den Kopf nicht dauerhaft über Wasser zu halten.

Oft werden bei Rückenschmerzen andere Schwimmstile, wie Kraulen oder Rückenschwimmen empfohlen. Auch hier zählt jedoch die richtige Körperhaltung und Technik beim Schwimmen.

Wie viele Kalorien verbrennt man beim Brustschwimmen?

Beim Brustschwimmen können ca. zwischen 500 und 800 Kalorien pro Stunde verbrannt werden. Der genaue Kalorienverbrauch hängt jedoch von verschiedenen Faktoren, wie dem Körpergewicht, dem Geschlecht und der Intensität des Trainings ab.

Wie lange sollte man Brustschwimmen?

Pro Trainingseinheit sollten ca. 30 Minuten im Wasser eingeplant werden. Diese können ca. 2-3 Mal pro Woche durchgeführt werden.

Wie schnell wird man beim Brustschwimmen?

Um das Deutsche Jugendschwimmabzeichen Gold zu erlangen, dürfen für 50 m Brustschwimmen maximal 70 Sekunden benötigt werden. Professionelle Schwimmer können diese Strecke mit einer höheren Geschwindigkeit in unter 30 Sekunden bewältigen.

Wie lange dauert es, Brustschwimmen zu lernen?

Wie lange es dauert, bis das Brustschwimmen sicher beherrscht wird, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wer die Technik wirklich verinnerlichen möchte, benötigt jedoch durchaus Geduld.

Quellen

Lilly Schuster

Expertin für Schwimmen, Eislaufen und Wintersport
Lilly hat schon viele Stunden ihres Lebens auf Schlittschuhen verbracht. Wenn sie nicht gerade fürs Studium am Laptop sitzt, ist sie gerne in der Natur unterwegs oder genießt die eisige Winterluft beim Eislaufen und Skifahren. Bekannt ist sie unter anderem aus Zeitschriften wie derwesten.de oder tageskarte.io.

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2 Kommentare

  • Ich bin ganz- Jahr- Schwimmerin im See. Im Winter achte ich nicht so sehr auf meinen Schwimmstil, da bin ich mehr mit der Kälte beschäftigt. Im Sommer hab ich allerdings eine Strecke von 2x 500 m vor mir u. Schwimme Brust. Eure Darstellung veranlasst mich, meinen Bruststil neu zu überdenken. Ich versuchte allerdings in letzter Zeit einen Zug Unterwasser zu machen, umm gut voranzukommen. Was schlagt ihr mir vor? Ich danke für die gute Erklärung u. Darbietung.

    • Hallo Eva-Marie,

      freut uns, dass dir der Beitrag gefällt! Eine Einschätzung und Tipp aus der Ferne zu deinem Schwimmstil ist leider nicht möglich. Ich würde dir raten, im Zweifel einen Schwimmtrainer in deiner Nähe zu fragen. Du könntest zum Beispiel im örtlichen Schwimmbad vorbeigehen. Eventuell kann dir auch ein Rettungsschwimmer bereits bei der richtigen Technik weiterhelfen.

      Liebe Grüße
      Tim