Früher sprachen deutsche Surfer oft über Frankreichs Atlantikküste wenn es ums Wellenreiten ging. Doch der Atlantik ist groß und trifft mit über 1.800 km Küste auf ein weiteres Land in Europa das perfekt zum Surfen ist: Portugal.
Ist Surfen in Portugal eine gute Idee?
Das kulturreiche Land lockt mit sommerlichen Temperaturen, einer wachsenden Surfgemeinschaft, (meist) offenherzigen Locals und vielen weiteren Überraschungen. Wer etwas Zeit mitbringt, kann mit dem eigenen oder gemieteten Campervan von Deutschland über Frankreich und Spanien bis nach Portugal fahren.
Die besten Highlights zum Surfen in Portugal:
- Spots für Anfänger und Fortgeschrittene
- Das ganze Jahr gute Wellen, sowie Surfcamps für jeden Geschmack und jedes Budget
- 1.800 km Atlantikküste voller Spots und die größten Wellen Europas in Nazaré
- Günstige Flüge oder Anreise mit dem Van möglich
- Wichtig: Wildcampen ist in Portugal strikt untersagt! An den Küsten wird mittlerweile rigeros kontrolliert. Es warten Strafen bis zu 250 €.
- WARUM surfen in Portugal?
6 Gründe warum sich surfen in Portugal lohnt. - WO schlafen in Portugal?
Top 3 Surfcamps & Unterkünfte in Portugal - WO surfen in Portugal?
7 Surfspots in Portugal, die Du kennen solltest - WANN surfen in Portugal?
Surfsaison und beste Reisezeit in Portugal - WAS tun an surf-freien Tagen in Portugal?
6 Surf-Alternativen, die erlebt werden wollen - FAQ Surfen Teneriffa
Häufige Fragen und Antworten zum surfen in Portugal
WARUM surfen in Portugal?
Nähe zu Deutschland
Portugal kann mit dem Flugzeug in unter 2 Stunden erreicht werden. Mit dem Auto ist es etwas weiter, aber in einzelne Etappen aufgeteilt wird die Anfahrt schon Teil des Urlaubs. Anders als z.B. in Asien bleibt der Jetlag aus und es können auch kürzere Urlaube dort verbracht werden.
Surfcamps und Surfschulen soweit das Auge reicht
An der gesamten Küste, von Porto, über Peniche, Ericeira und Caparica gibt es deutschsprachige Surfkurse im Angebot. Wer das gesamte Paket will, bucht am besten ein Surfcamp. Sehr oft wird hier zusätzlich auch Yoga angeboten.
Ganzjährig Surfen lernen
Wellenreiten ist in Portugal das ganze Jahr über möglich. Und das für alle Level. Ob ein Surftrip im Sommer oder Winter – hier muss sich keiner mehr entscheiden. Die Bedingungen sind für Einsteiger und Profis geeignet. Je nach Jahreszeit weichen Anfänger einfach in den Süden aus.
Kulinarische Highlights
In Portugal gibt es unfassbar viel frischen Fisch. Aber auch darüber hinaus ist die Küche abwechslungsreich, gesund und farbenfroh. Hier kommt jeder auf seine Kosten und kann gestärkt in die nächste Surfsession starten.
Weiche Landungen
Portugal verfügt zum Teil über eine Sandküste. Das bedeutet, dass viele Wellen auf einen Beachbreak treffen. Das ist besonders gut für Einsteiger, denn die Verletzungsgefahr wird minimiert. Wer nicht surfen mag, kann einfach vom schönen Strand aus zugucken. Es gibt natürlich auch Reefbreaks für Fortgeschrittene.
Moderate Kosten
Portugal ist vergleichsweise günstig und auch für viele Studenten ein geeignetes Reiseziel. Wer sich in Camps, Hostels oder auf Campingplätzen bewegt, kann hier mit wenig Geld wunderbare Urlaube verbringen.
Gut zu wissen: Wer im Winter in Portugal surfen möchte sollte unbedickt einen dicken Neoprenanzug (mindestens 4/3 !) einpacken. Mehr über die passende Wetsuit-Wahl erfährst Du hier.
WO schlafen in Portugal?
In Portugal gibt es eine große Auswahl bester Unterkünfte. Für Surfer lohnt es sich in ein Surfcamp oder Haus mit angeschlossener Surfschule anstatt in ein Hotel zu reisen. BeyondSurfing berichtet, wo ein Urlaub sich wirklich lohnt.
Welche Surfcamps in Portugal sind empfehlenswert?
Ist kein typisches Surfcamp. The Surftribe ist ein Team aus passionierten Wellenreitern, die sich gezielt an Surfer richten, welche schon ein wenig Erfahrung haben. Ihr Ziel ist es, einen Urlaub abseits der Massenabfertigung anderer Camps zu bieten.
Deswegen haben sie auch keinen festen Standort, sondern bieten immer wieder neue Abenteuer an; von Arrifana in Portugal, über Marokko und Italien. Im Herbst sind sie z.B. im Ort Peniche, einem Surf Hotspot in Portugal.
Wer sich dem Surftribe per Buchung anschließt, kommt in den Genuss der schönsten und ökologisch bewussten Unterkünfte, erstklassigem Unterricht und einer sehr familiären Atmosphäre.
Hier finden Urlauber eine Mischung aus Festivalgelände und idyllischem Campingplatz. Das Camp liegt in Praia da Galé in der Region Alentejo. Hier sind meist noch nicht so viele Surfer wie an anderen Teilen der Küste. Das ermöglicht Einsteigern und Fortgeschrittenen entspannte Surf Sessions.
Surfer können hier zwischen einfachen aber schönen Glocken Zelten und luxuriösen Glamping Alternativen wählen. Je nachdem, was das persönliche Budget hergibt ist für jeden etwas dabei. Die Atmosphäre punktet zusätzlich durch Gemeinschaftlichkeit.
Ein ehemals verfallenes Gehöft wurde hier von einem Deutschen Pärchen liebevoll wieder hergerichtet. Das Camp hat einen ganz eigenen Charm und richtet sich nicht an Jugendliche, sondern an Surfer ab Mitte/Ende 20. Neben einem Kino, Massagestudio und Yoga-Loft gibt es sogar ein Camp eigenes Gym.
Unterbringung erfolgt in Doppelzimmern und insgesamt finden bis zu 16 Leute Platz. Die Surfkurse erfolgen mit maximal 6 Leuten; das garantiert die besten Lernerfolge. Auch Fortgeschrittene kommen hier mit einem speziellen Surf Coaching voll auf ihre Kosten.
Surfcamp Europa Report
BeyondSurfing hat 1.133 Surfcamps und Schulen verglichen. Die Highlights:
- Detaillierte Surf-Informationen zu jedem Land
- Über 535.000 Datenpunkte ausgewertet
- Bewertung nach Kundenzufriedenheit, Bekanntheit, Angebotsvielfalt und Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Erfahren welche Anbieter familienfreundlich sind oder z.B. besondere Angebote für Kinder und Jugendliche haben.
WO Surfen in Portugal?
In Portugal ist surfen das ganze Jahr über möglich – egal ob Frühling, Herbst oder Winter. Allerdings verändern sich die Bedingungen je nach Jahreszeit. Die Westküste begegnet dem wilden und ungebremsten Atlantik, während der Süden durch die Meer-Verengung gen Marokko geschützter ist.
Da im Winter bis März stärkerer Swell entsteht, können Fans von kleineren Wellen super in den Süden ausweichen. Andersrum kann die ungeschützte Lage des Westens im Sommer ab April konstanter gute Bedingungen liefern.
BeyondSurfing stellt die Top 7 Spots und ihre Eigenschaften vor:
Der Süden
Die Wassertemperaturen an der südlichen Algarve liegen selbst im Februar noch bei 16 Grad. Im Sommer kann auf einen Wetsuit sogar gänzlich verzichtet werden.
- Vale de Figueiras – dieser etwas schwer erreichbare Spot ist ein Swell Magnet. Um hierherzukommen, brauchen Surfer ein Auto. Einmal angekommen, erwarten einen wunderbare Wellen und ein Strand, der zu Lagerfeuern einlädt.
- Zavial – eine verwunschene Bucht mit einem der hochwertigsten Beachbreaks der an der Algarve zu finden ist. Hier funktionieren südliche Swells oder kräftige Wellen aus dem Westen besonders gut. Das Besondere: Der Break befindet sich neben einer kleinen Flussmündung.
- Porto Covo – Ein kleiner Urlaubsort, dessen Bucht nahezu jede Swell Richtung abfängt. Hier mangelt es nie an Wellen. Der Praia Grande ist der Hauptstrand und mit seinem feinen Sand zwischen hohen Klippen besonders charmant.
Der (Süd-)Westen
Hier ist der Swell generell etwas kräftiger, als im Süden. Das ist im Sommer sehr von Vorteil, weil es dann teilweise eine Welle Flaute im Süden gibt. Hier finden sich auch jede Menge spannende Städte.
- Arrifana – einer der bekanntesten Spots in Portugal. Das Dorf fällt durch weiße Bauten auf und verfügt über massive Klippen, die den Strand einrahmen. Diese bilden einen Schutz vor dem Nordwind. Bei kleinen Bedingungen entstehen hier mehrere Peaks für Anfänger und Intermediates. Daneben gibt es eine weltklasse rechte Welle, die über ein Riff bricht. Für Fortgeschrittene tun sich hier an manchen Tagen sogar Barrels auf.
- Praia de Odeceixa – Dieser Spot liegt in einer von Felsen geschützten Bucht mit schönem Sandstrand. Der Beachbreak bietet konstante Wellen, auch wenn die anderen Spots in der Umgebung zu sehr vom Wind zerblasen werden. Ideal ist aber auch hier ein leichter Offshore-Wind. Noch besser: es wird selten richtig voll.
Der Nord (-Westen)
Dieser Küstenteil ist nicht so überrannt von Touristen, denn er ist deutlich kälter. Sowohl im Wasser, als auch an Land. Aber er wird oft unterschätzt, denn hier ist es nicht nur wunderbar grün, sondern es gibt auch jede Menge solide Surfspots. Hier tummeln sich meist mehr Einheimische als Urlauber.
- Costa Afife – ein großer und breiter Sandstrand auf den die Wellen immer etwas höher als an den anderen Stränden brechen. Der Beachbreak ist im Norden sehr bleibt. Hier gibt es einige Peaks, rechte und linke Wellen und Platz für jedes Surflevel. Bei besonders starkem Swell werden hier solide Barrels gebildet.
- Praia de Luz – Hier findet sich einer der seltenen Pointbreaks. Einwohner von Porto kommen außerdem gerne hier her, um den Sonnenuntergang zu genießen. Die Wellen laufen nicht immer konstant, aber der Spot punktet mit seiner Nähe zur Kulturstadt Porto.
Surfcamp Vergleiche nach Länder:
WANN surfen in Portugal?
Einsteiger kommen bestenfalls in den Sommermonaten nach Portugal. Von Mai bis August sind noch dazu die angenehmsten Temperaturen. Zu dieser Zeit brechen entlang der gesamten Westküste solide Wellen. Im Winter können Einsteiger in den Süden ausweichen.
Wellen | Luft (°C) | Wasser (°C) | Regentage | Wetsuit | |
---|---|---|---|---|---|
Jan/Feb | ★★★ | 12° | 14° | 20 | 5/4 |
Mar/Apr | ★★★ | 14° | 18° | 18 | 3/2 |
May/Jun | ★★ | 20° | 20° | 11 | Shorty |
Jul/Aug | ★★ | 24° | 22° | 4 | Shorts/Bikini |
Sep/Oct | ★★ | 19° | 22° | 15 | Shorty |
Nov/Dec | ★★★ | 13° | 17° | 25 | 4/3 |
Für Fortgeschrittene und Profis finden sich ganzjährig solide Wellen aber im Winter wird es besonders interessant. Dann brechen an Portugals Küste kräftige und große Wellen mit viel Platz für wilde Manöver.
Was tun an surf-freien Tagen in Portugal?
Kristina Sengen ★★★★★
(Surferin aus Bonn)
Sollte es trotz der vielfältigen Surfspots mal einen freien Tag geben, gibt es dennoch jede Menge an Land zu entdecken. Portugal bietet genug Möglichkeiten, um auch ohne Wellen Abenteuer zu erleben.
1 Ein Quad Bike mieten
Wer Lust auf Action hat, kann an sehr vielen Küstenorten Quad Bikes mieten. Das Hinterland von Portugal ist oftmals verwegen und steinig, mit viel freier Fläche. Hier kann man richtig Geschwindigkeit aufbauen und waghalsige Drifts ausprobieren.
Dabei sollte natürlich nicht die Sicherheit aus den Augen verloren werden. Renommierte Mietstationen sind zu bevorzugen, um nicht im Hinterland liegenzubleiben.
Unter anderem sind diese Vermieter beliebt:
- https://quad-ventura.com/
- https://roosterquadtours.com/
- http://www.buggy-bike.com/en/4/vehicles.htm
- https://www.viator.com/tours/Albufeira/Algarve-Quad-Bike-Experience/d22497-8355P11
2 Ein kulinarischer Trip in die Stadt
Egal wo genau der Urlaub stattfindet, es wird eine portugiesische Stadt in der Nähe liegen. Im Norden ist das Porto, im mittleren Westen, Lissabon, gen Süden kommen dann Sagres und Faro. Eine Fahrgemeinschaft mit anderen Surfern, oder ein gemietetes Auto sind gute Möglichkeiten um diese zu besuchen.
Denn ein Trip in eine portugiesische Stadt lohnt sich gleich doppelt. Neben einem Einblick in die Natur, Architektur und Museen finden sich hier viele Restaurants. Frischer Fisch und portugiesisches Gebäck oder ein kostbarer Wein versüßen jeden wellenlosen Tag.
3 Eine Wanderung an den Steilküsten
Einige Küstenbereiche Portugals verfügen über steil abfallende Felsen. Eine Wanderung an den Rändern, mit Blick über das Meer, ist ein echtes Abenteuer. Hier lohnt sich oftmals auch ein Fernglas, denn einige Vogelarten brüten in den Klippen. Wer besonderes Glück hat erspäht auf dem Meer auch den ein oder anderen Meeressäuger.
4 Einen Yoga Kurs besuchen
Viele der Surfcamps bieten zusätzlich Yoga Unterricht an. Falls das in der eigenen Unterkunft nicht der Fall sein sollte, gibt es oft Studios in den portugiesischen Städten. Yoga bietet Entspannung und perfekte Dehnübungen für die beanspruchten Surfer-Muskeln.
Es gibt auch Retreats und Yogalehrer Ausbildungen in Portugal. Wer besonders intensiv praktizieren möchte, kann hier Spiritualität und Surfen perfekt kombinieren.
5 Ein Strandausflug auf dem Pferderücken
Es gibt eine langjährige Reit Tradition in Portugal. Hier werden sehr stolze Pferderassen gezüchtet, die in verschiedenen Shows vorgestellt werden. Einige Ställe bieten Touristen Ausflüge oder Reitstunden an. Am Strand entlang galoppieren oder ein Picknick mit den Pferden beim Sonnenuntergang ist ein absolutes Highlight für Pferdefreunde.
Reitanfänger können auch Kutschfahrten buchen und so auf umweltfreundliche Weise das Hinterland erkunden. Einfach mal bei Google vorbeischauen und den nächsten Stall vom eigenen Urlaubsort finden.
Bekannte Adressen sind z.B.:
- http://terrauna.pt/en/
- https://www.equitours.com/europe/portugal/
- https://www.unicorntrails.com/europe/portugal/
- https://equestrianadventuresses.com/2020/12/15/how-to-go-horseback-riding-in-portugal/
- https://www.riding-vacations.info/daten/ridingvacation-portugal.html
6 Surfskate fahren
Surfskates sind spezielle Boards, die einem Skateboard sehr ähnlich sehen. Die Achse ist allerdings so lose, dass damit radikale Turns wie auf dem Surfboard möglich sind. Viele Surfcamps haben einige Modelle im Lager, sodass die Urlauber an Land weiter üben können.
Gut zu wissen:
Die hügeligen Fahrradwege an der Küste sind dafür besonders gut geeignet. Aber zu Beginn sollte man besser nicht zu schnell werden – die Boards können ganz schön wackelig sein.
FAQ Surfen Portugal
Wann Surfen in Portugal?
Profis lieben die wilde, nördliche Westküste im Winter. Hier findet sich auch das berühmte Nazaré mit bis zu 25 m hohen Monsterwellen. Dieses Spektakel ist aber nur etwas für absolute Profis.
Wo am besten Surfen in Portugal?
Im Westen sind die Wellen am konstantesten, dafür wird es aber recht voll im Wasser. Generell sollte man Gegenden mit Kitesurfern vermeiden, denn sie sind ein klares Indiz für zu starken Wind.
Fazit: Lohnt sich das Surfen in Portugal?
Portugal ist einen Surftrip allemal wert. Hier kommt jeder günstig in den Genuss hervorragender Wellen, Kulinarik und vieler Sonnenstunden. Noch dazu muss von Deutschland aus keine weite Reise angetreten werden.
Ihr Lieblings-Spot oder Surfcamp ist nicht dabei? BeyondSurfing freut sich immer über Kommentare; sharing is caring.
Add comment